Wenn man mit würde etwas erreichen könnte

… dann täte ich ja verstehen, dass es so oft verwendet wird. Aber würde, hätte und könnte kann man in der zielorientierten Kommunikation des beruflichen Umfeldes -und eigentlich auch im privaten- zweifellos weglassen. Ebenso eigentlich, aber und nur. Eigentlich erfordert eigentlich ein aber, aber das fügt niemand hinzu. Aber hinter einem ja kommt öfter ein aber, welches allerdings eigentlich das vom Vorredner Gesagte in Frage stellt. Was man eigentlich nicht bewusst wollte, aaaber…
Würde man also den Gebrauch von Konjunktiven, Konjunktionen und Adverbien reduzieren, ergäbe sich doch eigentlich ein viel klareres Bild dadurch, dass man stringenter kommunizieren würde, oder?
Klingt komisch, nicht wahr? Und klingt auch so, als sei ich nicht überzeugt, quasi als würde ich es mir eigentlich nur wünschen, dass es so wäre.

Also nochmal im Indikativ:
je mehr Sie Konjunktive und relativierende Füllwörter benutzen, desto weniger brauchen Sie sich zu wundern, wenn Sie
a) nicht ernst genommen werden und Sie
b) deshalb unzufrieden mit dem Verlauf der Unterhaltung sind und
c) daraus ein Streitgespräch anstatt einer konstruktiven Auseinandersetzung wird.

Womit erreicht man wohl mehr?

„Ich würde mir wünschen, dass du…“ oder
„Ich erwarte von dir…“

„Ja, aber ich würde sagen…“ oder
„Ja, und was ich dazu sagen/ergänzen möchte…“

„Fürs nächste Mal empfehle ich Ihnen…“ oder
„Hätten Sie mal besser…“

Genau.

Was man alles getan haben könnte, hätte man sich einst anders entschieden, steht ja komplett außer Frage. Die Frage ist vielmehr, wie wir in Zukunft mit vergleichbaren Situationen umgehen wollen.

Also: wenn Sie bessere Gesprächsatmosphäre, konstruktive und wertschätzende Diskussionen oder die Erfüllung Ihrer Erwartungshaltung (oder sogar Ihrer Wünsche!) erreichen möchten, streichen Sie hätte, könnte, sollte, würde, eigentlich, aber, nur, immer und nie aus Ihrem Wortschatz. Gerne auch nacheinander in kleinen Schritten, dann haben Sie mehr Erfolgserlebnisse. Davon bin ich nicht nur eigentlich überzeugt, sondern aus Erfahrung.