Work hard – play hard

Ein Film zum Nachdenken – und Handeln.

Carmen Losmann hat in ihrer Abschlussarbeit an der Kunsthochschule für Medien eindrucksvolle Beispiele aus international agierenden Firmen gesammelt, was Arbeitgeber tun, um die Arbeitsleistung zu optimieren und wie mit der „Ressource“ Mensch umgegangen wird. Durch großartigen Schnitt, gewöhnliche und ungewöhnliche Perspektiven und die Unkommentiertheit der Szenen entsteht ein Spannungsbogen, dem sich der Zuschauer nicht entziehen kann. „Was kommt als nächstes? Und ist es noch skurriler als die Situation vorher?“ fragte ich mich des öfteren und war am Ende erstaunt, dass die 90 Minuten schon vorbei sind.

Ein Arbeitsplatz, an dem ein Mensch nach arbeitspsychologischen Erkenntnissen gerne arbeitet, ist grundsätzlich gut, mag nett gemeint sein, ist immer Kalkül des Arbeitgebers und geht an den Bedürfnissen des arbeitenden Menschen vorbei.
Firmen, die zur Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls kurze formelle Treffen der Belegschaft auf die Tagesordnung setzen, haben sich wenigstens Gedanken gemacht, was die Bedürfnisse sein könnten.
Mitarbeiterauswahl per Einzelassessment mag ein effizientes Tool sein, um einen Menschen zu beurteilen, ob er für eine bestimmte Aufgabe die erforderlichen Fähigkeiten aufweist. Das Szenario allerdings ist synthetisch und wenig aussagekräftig für das Verhalten in realen Arbeitssituationen.

Alle Umfeld- und Prozessoptimierung nach wissenschaftlichen Erkenntnissen ist jedoch nutzlos, wenn die sozialen Fähigkeiten der Mitarbeiter nicht beachtet, anerkannt oder verbessert werden. Hierfür können Outdoor-Trainings wie gezeigt hilfreich sein, ob zur Teambildung oder zur Reflexion der eigenen Stärken und Schwächen. Aber was kommt danach? ‚Nachhaltigkeit’ ist ein Wort, das mittlerweile wie eine Hülse für heiße Luft wirkt, weil es zu oft gesagt aber nie getan wurde. Dabei ist gerade der Prozess, der nach diesem Anstoß kommt, der wichtige: den Menschen zu ermutigen, zu begleiten in einem Prozess der persönlichen Weiterentwicklung ist die Kernaufgabe der Führungskräfte. Aufrichtiges Interesse und Wertschätzung zu zeigen ist dabei genauso wichtig wie Missstände zu erkennen und auszumerzen. Das ist keine einfache, aber die wichtigste Aufgabe in der Personalführung.